Hochsensible Jugendliche erkennen & fördern

Artikel von Irina Simone Fischelmair

Ein richtig spannendes Thema, dem sich das HeartBeat-Team bei einer Fortbildung mit dem Institut für Hochsensibilität gewidmet hat. Gerade in der Lehrlingsausbildung und im pädagogischen Alltag wird die Bedeutung von Hochsensibilität bei Jugendlichen häufig unterschätzt oder mit ADHS verwechselt.

Key Aussagen

  • Hochsensibilität betrifft ca. 15–20 % der Menschen (Männer wie Frauen) und ist damit häufiger, als viele annehmen.
  • Es handelt sich um eine angeborene neurologische Veranlagung (der Thalamus im Zwischenhirn filtert weniger Reize).
  • Hochsensibilität ist eine besondere Form der Reizverarbeitung und Wahrnehmung.
  • Das Thema ist nicht neu, wird jedoch häufig missverstanden und bleibt oft unter dem Radar.
  • Im Bildungssystem wird Hochsensibilität oft nicht als solche erkannt (und bspw. mit ADHS verwechselt).
  • Hochsensibilität gibt es auch im Tierreich.

Merkmale hochsensibler Menschen

  • Reizüberflutung und Überforderung (höhere Empfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen, hellem Licht oder hektischen Situationen)
  • Verstärkte emotionale Reaktionen
  • Ausgeprägte Beobachtungsgabe
  • Rückzug bei Überstimulation
  • Hohes Einfühlungsvermögen
  • Geringe Frustrationstoleranz
  • Besondere Bedürfnisse beim Lern- und Sozialverhalten
  • Perfektionismus u. a.

Abgrenzung: ADHS vs. Hochsensibilität (und Autismus)

Besonders interessant ist die Abgrenzung zu ADHS oder Autismus – und der wesentliche Fakt, dass Hochsensibilität keine Diagnose, sondern eine nicht-pathologische Variante neurobiologischer Vielfalt (Neurodiversität) ist. Sie hat damit keine therapeutische, sondern eine hohe pädagogische Relevanz.

Wie wir weiterarbeiten

Haben Sie sich bereits mit diesem Thema beschäftigt?

Wir werden jedenfalls dranbleiben und gemeinsam mit dem Institut für Hochsensibilität konkrete Formate entwickeln – damit wir nicht nur in unseren Lehrlingscolleges darauf Rücksicht nehmen, sondern auch unsere lehrlingsausbildenden Betriebe und die Ausbilder:innen bestmöglich unterstützen können, um für diese Jugendlichen ein förderliches Umfeld zu gestalten.

Vielen Dank an Thomas Leo Selenko, Dr. med. Katharina Chu, Mathilde Lossin und Svenja Kunert für die fundierte, interessante Weiterbildung.

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