Lehrlingsausbildung und die neuen Jugendlichen: Ist die Generation Z faul?
Artikel von Gernot Schneebauer
Seit 16 Jahren ist das Netzwerk Metall, eine österreichweite Kooperationsgruppe von metallverarbeitenden Betrieben, ein Kunde von Heartbeat. Darauf sind wir sehr stolz.
Die Netzwerk Metall Betriebe schicken seit 16 Jahren regelmäßig ihre Lehrlinge, AusbilderInnen und Schlüsselmitarbeiter regelmäßig zu unseren Colleges
Kürzlich fand in Steyr bei Riegler Metallbau der jährliche Metalltalk statt.
Beeindruckend: Dafür verwandelt sich die Produktionshalle mit gefühlt 1000 Quadratmetern in ein Studio.
Dieses Mal am Podium:
Bildungsminister Martin Polaschek, Uni-Professor und Wirtschaftssoziologe Bernhard Kittel und Junior-Chefin Bettina Riegler und mit Elena Kern eine junge Mitarbeiterin sowie Vertreterin der GenZ.
Fragen, die dabei diskutiert wurden:
Stimmen die Vorurteile über die GenZ?
Braucht es eventuell eine völlig neue Arbeitskultur des Miteinanders für die Zukunft?
Ergebnisse der aktuellen Studie von Prof. Kittel.
Die für mich wichtigsten Kernaussagen und Erkenntnisse von diesem Metall-Talk:
• Es gibt keine tiefgreifenden Unterschiede zwischen den Generationen. Der mediale Diskurs über eine "arbeitsunwillige" Jugend ist verzerrt und übertrieben.
• Strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt, wie Flexibilität und Work-Life-Balance, betreffen alle Arbeitnehmer.
• Die Bedeutung der Arbeit bleibt für alle Altersgruppen hoch, auch wenn Freizeit zunehmend wichtiger wird. Für alle Altersgruppen. Sowohl jüngere als auch ältere Arbeitnehmer schätzen Arbeitsplatzsicherheit und Einkommen.
• Kreativität und Selbstverwirklichung sind ebenfalls wichtige Werte.
• Etwa 70 % der jüngeren und 60 % der älteren Arbeitnehmer würden auch ohne finanzielle Notwendigkeit weiterarbeiten.
• Kreativität und Selbstverwirklichung sind ebenfalls in allen Altersgruppen bedeutend.
Was aus der Studie von Professor Knittel indirekt angedeutet wird, möchte ich hier noch mal verdeutlichen.
Zudem weiß ich aus vielen Gesprächen mit Jugendlichen der GenZ, dass Lehrlinge arbeiten und Leistung bringen wollen. Voraussetzung dafür ist:
• Sie brauchen ein Why. Eine Erklärung, aus welchem Grund bestimmte Dinge notwendig sind. Das muss Ihnen aber wer erklären bzw. näherbringen. Von allein ist es oft nicht da. Das ist nicht die Schuld der Jugendlichen – es hat Ihnen nur bisher niemand richtig erklärt.
• Wenn sie Wertschätzung und eine positive Feedbackkultur erleben, bringen sie ihre PS auch auf den Boden. Dazu benötigen sie auch im Unternehmen einen bzw. mehrere Mentoren, welche sie in ihrer Entwicklung begleiten, fordern und fördern.
Und die jungen Menschen sind definitiv nicht faul. Sie wollen arbeiten.